Hela Hela - Schulfest zum 50igsten

Mit einem stimmungsvollen Sommerfest feierte die JBA am 4.07.2022 ihr fünfzigjähriges Jubiläum. Eine Woche hatten die Schüler:innen Dekorationen gebastelt, das Schulgelände entkrautet und Spiele geplant. Eine Woche Musik und Tanz für den großen Tag geprobt.

 

Bei herrlichem Sommerwetter strömten am Samstag Mittag die Besucher:innen zunächst zur offiziellen Auftaktveranstaltung. Neben den Kolleg:innen und den Schüler:innen hatten es sich auch Ehemalige aus fast allen Abschlussjahrgängen nicht nehmen lassen, das Fest zu besuchen und es sogar mitzugestalten.

 

So begeisterte Niklas Preuß (Foto) ebenso mit seiner waghalsigen Jonglage wie Sima Metzmann mit ihrem entrückenden Klavierspiel. In ihren Reden waren sich Schulleiter Jörn Borges, Schulaufsichtsbeamtin Birgit Neumann, Schulleiter der KSA Christian Sauter, Elternvertreterin Carina Bah und Schulsprecherin Sarah Schuhmann darüber einig, dass die JBA in den Jahrzehnten seit der Gründung als Gymnasium Ost einen überaus erfolgreichen Weg zur inklusiven Oberschule im teilgebundenen Ganztag zurückgelegt hat. Hierbei wurde auch die gute Zusammenarbeit mit der Oberstufe der KSA deutlich.

 

Abgeschlossen wurde diese Auftaktveranstaltung mit einer tänzerischen Performance der JBA-Steps unter der Leitung von Kristina Sander, einem Beitrag der Rockklasse der 6.4 und der Lehrerband, bevor die stellvertretende Schulleiterin und didaktische Leitung Konstanze Neysters durch ihre Bildpräsentation in 50 Jahre JBA entführte und dann alle Anwesenden in einem Mentimeter ihre Wünsche formulieren ließ.

 

Beim anschließenden Schulfest genossen die Besucher:innen aller Altersgruppen die Atmosphäre eines Stadtteilfestes mit tänzerischen und musikalischen Beiträgen auf der Open-Air-Bühne und in der Aula. Am Ende konkurrierten vier Ehemaligenjahrgänge um den Preis des teilnehmerstärksten Jahrgangs. Auch wenn am Ende der Jahrgang 2015 vorn lag, so hatten am Ende alle gewonnen. Hatten sich doch wieder einmal an seiner alten Schule getroffen.

 

Wer die Stimmung des Festes nacherleben möchte, dem sei der Beitrag des Vahreport empfohlen.

Rolf Diehl hat hier sehr gelungene Aufnahmen  geschaffen:

 

https://vahreport.de/die-vahr/vahr-oeffentlich/soziale-einrichtungen/schulen/julius-brecht-allee.html

 

 

Schüler:innen schreiben Geschichte - JBA bloggt

In diesem Blog erscheinen in loser Folge Berichte und Interviews zur Geschichte und zu Geschichten der JBA. Mehr über unserer Schule erfahren Sie durch unsere Jubiläumsschrift. Sie ist über das Kontaktformular der Schule erhältlich.

Bald schon Geschichte?

Signalobjekt und Spielskulptur 1976

Als Signalobjekt und Spielskulptur wurde dieses Kunstwerk von Martin Grams aus Polyester und Polyester mit Holz (ca. 7 m und 2 m x 4 m x 4 m) 1976 errichtet. Leider fiel sie über die Jahre der Witterung zum Opfer. An der selben Stelle steht heute ein Klettergerüst (siehe oben bei den "Lieblingsplätzen")

50 Jahre JBA - Interview mit dem Schulleiter

B. Kühnel im Interview mit J. Borges

 

Zur Geschichte der JBA und dem Beruf des Schulleiters befragte Benjamin Kühnel am 10. Oktober 2020 Schulleiter Jörn Borges.

Wer war der erste Schulleiter?

Der erste Schulleiter war Herr Ernst Kramer.

Wann wurde die Schule gegründet?

Das war am 7.9.1971.

In welchem Jahr waren die Schüler am schlausten?

Darüber wird keine Statistik geführt. Zuerst war die Schule ein reines Gymnasium. Damals wurden die Schüler:innen sehr stark ausgewählt. Mittlerweile ist das nicht mehr so und wir haben eine viel stärkere Mischung. Aber wir hatten auch im letzten Jahr sehr schlaue Schüler:innen mit einem Zeugnisdurchschnitt von 1,4, was sehr gut ist, weil man dann in fast allen Fächern eine 1 hat. Besser waren die Schüler:innen eigentlich nie.

 

Wie oft gab es in den letzten Jahren besondere Zerstörungen?

Für die ganzen 50 Jahre kann ich dir das nicht genau sagen, weil auch darüber keine Statistik geführt wird. Aber es ist von Zeit zu Zeit schon etwas kaputt gemacht worden: In den letzten 7 Jahren, in denen ich Schulleiter gewesen bin, wurde z.B. der Aufzug beschädigt. Einmal gab es dann einen großen Schaden an den Toiletten und mehrere Male ging auch eine Scheibe zu Bruch, was zum Teil aber auch unabsichtlich passiert ist.

 

Gab es schon einmal so etwas Ähnliches wie Corona?

Nein, so etwas hat es noch nie gegeben. Das ist die größte Herausforderung der letzten 50 Jahre. Es gab eine Sperrung der Turnhalle, als wir hier über ein halbes Jahr Flüchtlinge aufgenommen haben. Das war für den Sportunterricht eine große Herausforderung, weil dann Schüler:innen im Winter draußen Sport gemacht haben oder in ein benachbartes Fitnessstudio gegangen sind.

 

Wie ist es dazu gekommen, dass eine Zeitlang Geflüchtete in unserer Turnhalle gelebt haben?

Es gab 2015 eine sehr große Zahl an Geflüchteten, die nach Bremen gekommen sind. Die Behörden haben es nicht geschafft, so schnell den Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Außerdem kamen so viele Geflüchtete ohne ihre Eltern, und die mussten noch ganz besonders auf das Leben vorbereitet werden. In der Turnhalle haben sie nicht nur geschlafen und gegessen, sondern sind auch noch ganz besonders betreut worden, um die kulturellen Gepflogenheiten hier kennen zu lernen.  Das waren fast alles Jungs, die in der Turnhalle waren, und die Betreuer haben mir erzählt, dass die Jungen erst einmal lernen mussten, mit den Mädchen hier umzugehen. Da gibt es Sachen, die für uns selbstverständlich sind, die aber in anderen Kulturen ganz anders sind.

 

Ist diese Schule schon einmal wegen guter oder schlechter Ereignisse in die Öffentlichkeit gekommen?

Die Schule hat sich besonders dafür engagiert, dass den Geflüchteten die Turnhalle zur Verfügung gestellt wurde. Das fanden sicherlich viele gut. Die Turnhalle wurde dann auch durch die Bildungsbehörde renoviert. Viele hatten allerdings auch Angst, dass Leute aus einem anderen Land hier auch Ärger machen. Das ist aber nicht passiert: Es war hier ganz still, es ist eigentlich gar nichts passiert.

 

Wurde in die Schule schon einmal eingebrochen?

Im Jahr 2010 gab es für alle Lehrer kleine Computer. Da ist hier eingebrochen worden und alles gestohlen worden. Seitdem gibt es ein Alarmsystem in der Schule.

 

Was war das schlimmste oder beste Ereignis in der Schule?

Das Schlimmste war, als ein Schüler vor der Schule umgefahren wurde. Der Schüler war sehr stark verletzt und der Autofahrer ist mit seinem Auto geflüchtet. Es dauerte sehr lange, bis der Fahrer gefunden worden ist, was der Polizei aber schließlich gelungen ist. Es kam auch zu einem Gerichtsprozess. Der Schüler ist zum Glück wieder gesund geworden. Er hat von dem Täter eine Entschädigung bekommen und der Täter wurde auch noch bestraft. Das war ein sehr schlimmes Ereignis für die Schule, weil natürlich alle mit dem Schüler, mit der Mutter und dem Vater mitgezittert haben, ob er überhaupt überlebt. Er hatte sich ja am Kopf verletzt.

Die Schule stand aber auch wegen Theateraufführungen, Konzerten und auch wegen des Sozialen Lernens in der Zeitung. Das ist ja in den 5. Klassen bei uns einzigartig, dass die Schüler extra Soziales Lernen trainieren. Aber auch im Bereich Sport gab es viele Erfolge. 2019 haben sich z.B. unsere Skilangläuferinnen für den Bundeswettbewerb qualifiziert.

 

Fagen zum Beruf:

Muss man als Schulleiter(in) auch unterrichten?

Ja, ich muss auch unterrichten. Im Moment unterrichte ich nur 4 Stunden in der Woche, weil ich sehr viel organisieren muss. 2020 waren es noch 8 Stunden, weil eine Kollegin nicht unterrichten konnte. Normalerweise muss eine Lehrkraft in einer Bremer Oberschule 27 Wochestunde unterrichten.

 

Muss man als Schulleiter:in vorher Lehrer:in gewesen sein?

In Deutschland ist das so, dass man tatsächlich vorher Lehrer gewesen sein muss. Das hängt damit zusammen, dass in Deutschland gesagt wird, dass jemand, der das Unterrichten kennt, die Schule anders organisiert und leitet als jemand, der nur von außen kommt, der diese Erfahrung nicht gemacht hat.

Wie lange sind Sie Schulleiter?

Ich bin seit 2014 in Bremen, also 7 Jahre.

 

Weshalb sind Sie Schulleiter geworden?

Ich finde es sehr spannend, eine Schule weiterzuentwickeln. Ich habe mich hier in Bremen beworben, weil ich dieses Schulsystem sehr gerecht finde: Diese Schule für alle, in der wir die Inklusion haben, in der sich ganz unterschiedliche Schüler:innen mit ganz vielen Begabungen begegnen. Die Schüler:innen werden hier nicht so stark getrennt wie in anderen Bundesländern - Ich war früher in Hessen. Da war das so. Das finde ich nicht gut.

 

Außerdem hatte ich auch vorher schon gute Erfahrungen damit gemacht, nach einer gewissen Zeit an eine anderen Schule zu wechseln. Man verändert sich durch den Wechsel und lernt dazu.

 

Sind Sie selbst auf diese Schule gegangen?

Ich selbst nicht, aber meine Frau ist hier zur Schule gegangen. Von daher kannte ich diese Schule, weil sie mir ein Fotoalbum mit Bildern von ihrer Schule gezeigt hat und auch über ihre Schule erzählt hat. Meine Frau hat aber schon 1980 hier ihren Abschluss gemacht und ist dann weiter zur Oberstufe im Holter Feld gegangen. Aber diese Schule gibt es heute gar nicht mehr, weil Daimler-Benz sein Industriegelände erweitert hat und sie abgerissen wurde.

 

Was machen Sie in ihrer Freizeit?

Ich laufe sehr gern mehrere Male in der Woche. Ich bin 2019 auch den Marathon hier in Bremen mitgelaufen. Ich lese, wandere oder reise aber auch gern.

 

Wo machen Sie gern Urlaub?

Am liebsten reise ich an die Ostsee. Ich liebe das Meer. Ich liebe es, mit meiner Frau am Strand entlang zu gehen und einfach die Gedanken schweifen zu lassen - oder einfach an gar nichts zu denken, das ist auch manchmal schön.

 

Wie gut waren Sie in der Schule?

Ich war in der Schule zunächst ein mittelmäßiger Schüler, als ich aus der Grundschule kam. Ich  ganz enttäuscht, weil ich schlechte Noten bekam. Also musste ich ganz viel lernen und das war ganz schön anstrengend. Später wurden meine Noten aber immer besser.

 

Wollten Sie als Kind schon Schulleiter werden?

Ich wollte als Kind natürlich nicht Schulleiter werden, sondern hatte keine Ahnung, was ich werden wollte. Als ganz kleiner Junge wollte ich wie mein Vater Soldat werden. Dann habe ich mir eine ganz lange Zeit gar keine Gedanken darüber gemacht, was ich werden wollte. Mir hat es aber immer Spaß gemacht, mit meinem Vater handwerklich zu arbeiten, zum Beispiel Tischlerarbeiten oder Reparaturen im Haus. Nach der Schulzeit wollte ich gern etwas mit Sprache machen. Da lag es nahe Deutschlehrer zu werden. Der Wunsch Schulleiter zu werden hat sich dann bei der Arbeit als Lehrer ergeben.

 

Vielen Dank für das Gespräch!